Wie organisiere ich ein Texas Hold’em- Turnier?

Was brauche ich?
Sie brauchen zunächst einmal ein Kartenspiel mit 52 Blatt ohne Joker. Nehmen Sie lieber beschichtete Karten, damit sie nicht so schnell kaputtgehen. Darüber hinaus brauchen Sie eine Uhr oder Stoppuhr, am besten mit Countdown, um jede neue Blind-Erhöhung zeitlich zu stoppen.

Sie benötigen des weiteren Chips. Zur Not kann man anstelle der Chips auch Monopoly-Geldscheine, Spiralnudeln o. Ä. nehmen. Das wirkt natürlich nicht gerade professionell, vor allem wenn ein Spieler anfängt, die Nudeln aufzuessen oder sich beim Gang zur Toilette die Taschen in der Küche wieder mit »Chips« füllt. Besorgen Sie sich also richtige Chips. Am besten einen Chipkoffer, in dem auch noch Karten und ein Dealerbutton Platz haben. Diese sind praktisch und schick, und es gibt sie schon ab 50 € im Internet zu bestellen.

Wie wird gespielt?
Jeder Spieler kauft sich für einen festgesetzten Betrag, das so genannte Buy-in, in das Turnier ein. Jeder Spieler erhält die gleiche Anzahl von Chips, zum Beispiel 5.000. Man nimmt am besten Chips im Wert von 25, 100 und 500.

Die Sitzreihenfolge wird dann ausgelost, indem jeder Spieler eine Karte zieht. Nachdem bestimmt wurde, auf welchem Platz derjenige mit der niedrigsten Karte sitzen wird, nehmen die anderen Teilnehmer im Uhrzeigersinn in der aufsteigenden Kartenwertigkeit links von ihm Platz.

Wenn zwei Spieler die gleiche Karte gezogen haben, so entscheidet hier, im Gegensatz zum Pokerspiel selbst, die Farbe. Die aufsteigende Reihenfolge ist anders als beim Skat: Kreuz, Karo, Herz, Pik. Die höchste Karte ist das Pik-Ass, die niedrigste die Kreuz-Zwei.

Sie können sich die Reihenfolge einfach merken, indem Sie die englischen Begriffe alphabetisch sortieren: Club (Kreuz), Diamond (Karo), Heart (Herz), Spade (Pik).
Derjenige mit der höchsten Karte ist der Dealer in der ersten Runde. Die Blinds, also die Zwangseinsätze, betragen am Anfang zum Beispiel 25/50 und steigen im Lauf des Turniers gemäß einem vorgegebenen Schlüssel an. Der Schlüssel kann zum Beispiel so aussehen:

Level     Small-Blind     BiK-Blind
1     25         50
2     50         100
3     75         150
4     100         200
5     150         300
6     200         400
7     300         600
8     400         800
9     600         1.200
10     800         1.600
11     1.000         2.000
12     1.500         3.000
Etc.     Etc.         Etc

Die Blinds werden in der Regel alle 15 Minuten erhöht. Im Einzelfall kann auch etwas mehr oder weniger Zeit festgelegt werden. Vor allem ab sieben Mitspielern sollte man sich eher für 20 Minuten oder mehr entscheiden. Am besten, man lässt eine Uhr mit Countdown oder eine Eieruhr laufen. Wenn die Uhr klingelt, werden die Blinds in der darauffolgenden Hand erhöht.

Es gibt mittlerweile auch sehr gute Computerprogramme, die die Blindlevelerhöhung durch einen Ton anzeigen. Diese Programme sind sehr praktisch, weil sie auch die Höhe der jeweiligen Blinds, die Pausen, die Anzahl der Spieler oder die aktuelle Höhe der Geldmenge darstellen und noch weitere sinnvolle Funktionen haben.

Re-Buy
Man kann das Turnier auch mit Re-Buy und Add-On spielen. Durch ein Re-Buy kann sich ein Spieler, der keine Chips mehr hat, wieder in das Turnier einkaufen. Das Re-Buy ist oft billiger als das Buy-In, und man erhält genauso viele Chips wie am Anfang. Ein Re-Buy ist nur bis zu einem bestimmten BlindLevel möglich, zum Beispiel bis 400/800. Man kann aber auch mit unbegrenzten Re-Buys spielen oder bestimmen, dass das Re-Buy nur einmal möglich ist. Durch das Re-Buy kommt mehr Geld ins Turnier, und man hat, ähnlich wie in einem Computerspiel, noch ein zweites oder drittes "Leben".

Add-On
Das Add-On wird zu Beginn eines bestimmten Blind-Levels vorgenommen. Die Spieler können zu einem bestimmten Zeitpunkt im Turnier einmalig und billig Chips nachkaufen, egal, wie viel Chips sie inzwischen noch vor sich liegen haben. Man kann zum Beispiel festlegen, dass nach dem Ende des 400/800-Blindlevels ein Add-On in Höhe von 20 € für 7.500 Chips möglich ist. Das Re-Buy und das Add-On sind natürlich freiwillig. Kein Spieler wird gezwungen, neue Chips zu kaufen.

Manchmal muss man in einem Pokerspiel einen so genannten Side-Pot bilden. Wenn einem Spieler mitten in einer Runde die Chips ausgehen, so bildet man einen Side-Pot, um den der All-in-Spieler kämpft. Der All-in-Spieler kann natürlich nur so viele Chips von den anderen gewinnen, wie er in den Pot gelegt hat. Die anderen Spieler wetten dann separat weiter. Es kann in einer Runde auch mehrere Side-Pots geben.

Ab Level 200/400 kann man die 25er Chips aus dem Spiel nehmen. Jeder Spieler baut die ihm verbliebenen 25er Chips vor sich auf und erhält dafür 100er Chips. Die gegebenenfalls übrig gebliebenen 25er Chips bleiben jeweils vor den Spielern liegen. Spieler A hat zum Beispiel zwei 25er und Spieler B drei 25er Chips übrig. Jeder erhält dann Karten in der Anzahl seiner übrigen 25er Chips. Spieler A bekommt also zwei Karten und Spieler B drei Karten. Wer am Ende die höchste Karte vor sich liegen hat, gewinnt alle verbliebenen 25er Chips. Das nennt man Chip-Race.

Wenn ein Spieler keine Chips mehr hat und keine neuen kaufen kann, so ist er aus dem Turnier ausgeschieden. Das Turnier endet, wenn ein Spieler alle Chips gewonnen hat. Der Gewinn wird dann nach einem vorher festgelegten Schlüssel unter den letzten Spielern verteilt. Bei einer Teilnehmerzahl von sechs oder weniger Spielern werden nur die ersten zwei Plätze ausbezahlt. Man sagt von den Spielern, die knapp am Geld vorbeigehen, dass sie in der Bubble ausgeschieden sind. Dies ist eine sehr undankbare und frustrierende Situation, weil man der Letzte ist, der ohne Geld gehen muss.

Will man ein Turnier mit sehr vielen Spielern und mehreren Tischen veranstalten, so schreibt man am besten kleine Zettel, auf denen jeder Tisch einen Buchstaben (A, B, C usw.) und jeder Platz eine Nummer erhält. Der Dealer hat die Nummer 0, der Spieler links vom Dealer die Nummer 1 usw. Wenn auf einem Zettel C5 steht, sitzt dieser Spieler am Tisch C auf dem fünften Stuhl links vom Dealer. Man kann die Zettel, Zllsammen mit den Chips, die jeder Spieler zu Beginn erhält, in verschließbare Tüten tun und dann an die Spieler verteilen.

Man muss die Tische zusammenlegen, wenn eine bestimmte Anzahl von Spielern ausgeschieden ist. Bei 100 Teilnehmern spielt man zum Beispiel an acht Tischen, wenn nur noch 80 Spieler übrig sind, an sechs Tischen, wenn nur noch 60 Spieler Übrig sind, usw. Wenn nur noch 10 Spieler dabei sind, werden diese an den letzten Tisch, den so genannten Final-Table, gesetzt. Das Umsetzen sollte in den Spielpausen geschehen, um Unruhe zu vermeiden. Die Blinderhöhungen und die Spielpausen gelten für alle Tische gleichzeitig und sollten vom Turnierleiter jeweils angesagt werden.

Und noch eines zum Schluss: Ein Spieler, der bei einem Turnier ausgeschieden ist, kann nicht mehr spielen. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass Spieler so lange genervt haben; bis sie sich wieder einkaufen konnten. Ich werde ein Turnier in Italien nie vergessen: Nach Stunden ist ein Spieler regulär ausgeschieden. Er hat lange versucht, uns zu Überreden, ihn wieder reinzulassen, aber wir sind hart geblieben. Er ist dann mit einem traurigen Hundeblick weggegangen, aber wir hatten so viel Mitleid mit ihm, dass er sich schließlich fÜr 20 € wieder einkaufen durfte. Wie durch ein Wunder wurde seine Stimmung sofort besser, und das traurige Gesicht wich einem Hai-Grinsen. Er hat uns am Ende alle geschlagen und gewonnen. Ich habe in der Nacht vor lauter Wut kein Auge mehr zugemacht.

Die verschiedenen Spielformen: Turnier oder Cash-Game

Turnier
Bei einem Turnier bekommt jeder Spieler für seinen Buy-In eine bestimmte Anzahl von Chips, zum Beispiel 1.000 Chips für 30 €. Hat man alle Chips verloren, so ist man ausgeschieden. Es gewinnt derjenige, der als Letzter übrig bleibt und alle Chips gewonnen hat. Die Blinds werden bei einem Turnier kontinuierlich erhöht, so dass es immer teurer wird mitzuspielen.
Bei einem Turnier werden am Schluss die Chips nicht umgetauscht, wie bei einem Cash-Game, sondern die Auszahlung des Geldes wird nach einem vorher festgelegten Schlüssel vorgenommen, zum Beispiel 70 % für den Gewinner, 20 % für den Zweiten und 10% für den Dritten. Meistens erhält der Veranstalter bzw. das Casino ebenfalls einen Anteil.

Cash-Game
Bei einem Cash-Game, auch Ring-Game genannt, kann man sich jederzeit einkaufen und mitspielen. Die Chips entsprechen realem Geld. Jeder Spieler kann nach Lust und Laune aufstehen und gehen und sich seinen Stack, das heißt die Chips, die er vor sich liegen hat, auszahlen lassen. Die Höhe der Blinds ist konstant, und jede Runde läuft exakt wie die Runde davor ab.

Die verschiedenen Texas Hold’em-Varianten

Limit Texas Hold’em
Beim Limit Texas Hold’em ist die Höhe der Wetten streng festgesetzt, sprich limitiert. Ein 2-€/4-€-Limit-Spiel wird so gespielt, dass in den ersten zwei Wettrunden der Wettbetrag auf 2 € festgesetzt wird. Man kann nicht mehr und nicht weniger wetten. In den letzten zwei Wettrunden, also ab der vierten Gemeinschaftskarte, kann man dann nur noch 4 € wetten oder um 4 € erhöhen.

Spread Limit Texas Hold’ em
Eine Variante, bei der man nur innerhalb eines vorher festgelegten Rahmens wetten darf. Jede Wette muss zudem größer sein als die Wette davor oder gleich. Reichen die Chips hierfür nicht aus, so ist ein All-In – das heißt, ein Spieler setzt all die Chips ein, die er noch hat – zulässig. Das Spread-Limit kann zum Beispiel 1 €/4 € für die ersten bei den Wemunden und 4 €/S € für die letzten beiden Wettrunden betragen. Die Spieler können dann jeweils nur innerhalb dieser Grenzen wetten und erhöhen.

Pot-Limit Texas Hold’em
Bei dieser Variante wird die maximale Höhe der Wette oder Erhöhung durch die aktuelle Größe des Pots bestimmt. Oft bildet die Höhe des Big-Blinds die Mindestwette. Der Spieler, der am Zug ist, muss also immer erst schauen, wie viele Chips im Pot liegen, bevor er mitgeht oder erhöht, um so seine maximale Wetthöhe zu bestimmen.

Wenn zum Beispiel 1 00 € im Pot sind und der Spieler vor ihm 100 € wettet, kann er maximal um 300 € erhöhen. Dies entspricht seinen 100 € zum Mitgehen plus 200 €, die nach der Wette des Gegners im Pot sind.

Aber Vorsicht! Pot-Limit Texas Hold’em steht von seiner Rasanz her dem No-Limit viel näher als dem Limit. Anfangs ist die Höhe der Wetten zwar noch relativ stark eingeschränkt, spätestens aber nach der zweiten Wettrunde steigt die maximale Wetthöhe sehr schnell an; wenn immer der ganze Pot gewettet wurde, sogar fast exponentiell.

Diese Variante verlangt sehr viel Aufmerksamkeit vom Spieler, da er neben vielen anderen Faktoren auch stets die Potgröße im Kopf haben muss. Nichts ist unangenehmer, als darauf hingewiesen zu werden, dass man überwettet hat, weil man die Potgröße gar nicht oder falsch bewertet hatte.

No-Limit Texas Hold’ em  
No-Limit Texas Hold’em ist die meistgespielte Variante. NoLimit heißt, dass die Wetthöhe nicht festgesetzt ist. Der Spieler kann immer alle Chips wetten, die er hat. Der Spieler ist dann All-In. Bei dieser Variante ist die Mindesthöhe der Wetten oft festgelegt, in der Regel der gleiche Betrag wie der Big-Blind. Der berühmte Spieler Doyle Brunson nennt No-Limit Texas Hold’ em »The Cadillac of Poker«. In keiner anderen Variante von Texas Hold’ em sind die Geldschwankungen so hoch wie bei No-Limit Texas Hold’ em. Man wird viel öfter vor existentielle Entscheidungen um all seine Chips gestellt als bei den anderen Varianten.

Die offizielle Poker-Weltmeisterscl1aft (WSOP) wird als Hauptevent mit dem höchsten Preisgeld – 2006 waren es 14 Millionen Dollar – im No-Limit Texas Hold’em ausgetragen. In den meisten Pokerfernsehübertragungen, zum Beispiel ESPN, Eurosport und DSF, wird ebenfalls diese Variante gespielt, weil sie für den Zuschauer am spannendsten ist.

Bei keinem anderen Spiel kann man so schnell so viel Geld verlieren und gewinnen. Viele Casinos in den USA haben dies erkannt und schon vor Jahrzehnten angefangen, verstärkt Limit-Tische anzubieten, um die schlechteren Spieler nicht zu vergraulen.

Poker – Die Reihenfolge der Hände

Da eine Pokerhand aus fünf Karten besteht, kann man auch einfach alle Gemeinschaftskarten benutzen. Man nennt es >>das Board spielen«. In der Regel werden aber die Gemeinschaftskarten durch eine oder zwei der eigenen Karten noch verbessert. Die Reihenfolge der Hände ist, vom Wert her absteigend dargestellt, folgende:

 
1. Royal-Flush
Die bestmögliche und seltenste Hand im Poker: Ass, König, Dame, Bube und Zehn in der gleichen Farbe (suited). Der Spruch: »If you wanna see a Royal-Flush in a casino, you must go to the toilet«, den man hier nicht unbedingt übersetzen muss, sagt viel über die Häufigkeit dieser Kartenkombination aus. Zum

2. Straight-Flush
Eine Straße in der gleichen Farbe. Eine Straße und ein Flush (fünf Karten mit derselben Farbe) ergeben zusammen einen Straight-Flush.

3. Four of a Kind
Vierling, auch Poker oder Quads genannt. Haben zwei Spieler den gleichen Vierling, weil sie das Board spielen, so entscheidet die höhere Beikarte.

4. Full-House
Ein Drilling und ein Paar. Das Fult-House mit dem höheren Drilling gewinnt gegen das Fult-House mit dem niedrigeren Drilling. Ist der Drilling bei den Spielern gleich, entscheidet das höhere Paar.


5. Flush

Beliebige fünf Karten in der gleichen Farbe ohne bestimmte Reihenfolge. Es gewinnt stets der Flush mit der höchsten Karte. Ist diese bei den Spielern gleich, entscheidet die zweithöchste Karte usw. Als Nut-Flush bezeichnet man den höchsten Flush in einer Runde, zum Beispiel mit einem Ass. Ein Flush-Draw ist ein Flush, bei dem noch eine oder mehrere Karten fehlen und noch gezogen werden müssen (auf Englisch to draw).

6. Straße
Eine Straße, auch Straight genannt, sind fünf Karten in Reihenfolge, die nicht die gleiche Farbe haben. Eine »kleine« Straße, die aus vier Karten besteht, gibt es nicht. Es gewinnt immer die Straße mit der höheren Karte am oberen Ende. Die kleinste Straße beginnt mit dem Ass und endet mit der Fünf. Diese Straße wird auch Wheel oder Bicycle genannt. Es gibt keine round the corner street, also eine Straße, die zum Beispiel. mit dem König anfangt und mit der Vier endet.
Eine Open-End-Straight ist eine nach beiden Seiten hin offene Straße, bei der noch eine Karte fehlt. Ein Inside-Straight-Draw, auch Gutshot- oder Belly-Buster-Straightgenannt, ist eine Straße, bei der noch eine Karte in der Mitte fehlt.

7. Drilling
Drei Karten mit dem gleichen Wert. Auch Trips oder Three of a Kind genannt. Bildet man den Drilling mit einem Paar, welches man auf der Hand hält, so spricht man von einem Set. Haben zwei Spieler den gleichen Drilling, so gewinnt der Spieler, der den höheren Kicker, also die höhere Beikarte, auf der Hand hat.

8. Two-Pair
Zwei Paare. Haben beide Spieler die gleichen zwei Paare, so gewinnt der Spieler, der die höhere Beikarte auf der Hand hat.


9. Pair

Zwei Karten desselben Wertes bilden ein Paar. Hat man das Paar auf der Hand, so heißt das Paar Pocket-Pair. Bildet man ein Paar mit seinen verdeckten Karten und der höchsten Karte des Boards, nennt man das Top-Pair. Bildet man ein Paar mit der niedrigsten Karte des Boards, nennt man es Bottom-Pair. Haben zwei Spieler das gleiche Paar, so gewinnt der Spieler, der den höheren Kicker auf der Hand hat.


10. Höchste Karte

Auch High-Card genannt. Wenn eine Pokerhand keine der oben genannten Kombinationen enthält, so zählt die höchste Karte. Ist diese bei den Spielern gleich, die zweithöchste usw. Zu beachten ist, dass beim Poker, im Gegensatz zum Skat, die Farbe der Karten für den Wert keine Rolle spielt. Pik ist also nicht höher als Karo und entscheidet im Zweifel nicht, wer gewinnt. Wenn der Wert der Hände gleich ist, wenn beispielsweise zwei Straßen die gleiche höchste Karte und somit denselben Wert haben, so wird der Pot geteilt. Das gilt auch, wenn die Gemeinschaftskarten die beste Hand bilden, also wenn zum Beispiel ein Full-House auf dem Board liegt, das kein Spieler mit seinen Karten auf der Hand verbessern kann.

Texas Hold’em – Flop, Turn und River

2. Wettrunde: Flop
Nach der ersten Wettrunde kommt der Flop, die ersten drei Gemeinschaftskarten, auf den Tisch. Der Dealer legt die obersre Karte aus dem Stapel verdeckt weg und zeigt den Flop. Auf Englisch nennt man das to burn and turn (verbrennen und umdrehen) .

Als Erster beginnt der Spieler links vom Dealer, der in der Vorrunde die Small-Blind legen musste. Er kann wetten oder schieben, also kein Geld setzen. Dann ist der nächste Spieler gefragt. Aufgeben macht keinen Sinn, da es noch nichts kostet dabeizubleiben, solange noch nicht gewettet wurde. Trotzdem werfen viele unerfahrene Spieler an dieser Stelle unnötig ihre Hand weg. Auch der nächste Spieler kann schieben. Schieben alle, so ist die Wettrunde vorbei und die nächste Karte kommt, ohne dass ein Spieler in dieser Wettrunde Chips in den Pot gelegt hat. Hat aber ein Spieler gewettet, kann man nicht mehr schieben. Man kann nur noch mitgehen, indem man die Wette angleicht oder erhöht, oder aufgeben.

Es kann mehrmals rumgehen in einer Wettrunde, weil sich aus jeder Wette die Möglichkeit einer neuen Wette ergibt. Die Wettrunde ist erst dann vorbei, wenn die letzte Erhöhung von jedem verbliebenen Spieler mitgegangen wurde.

Je nach Vereinbarung kann die Anzahl der Erhöhungen pro Wettrunde eingeschränkt werden. Oft sind nur eine Wette und drei Erhöhungen, also Bet, Raise, Re-Raise und der sogenannte Cap, erlaubt.

3. Wettrunde: Turn
Nach der zweiten Wettrunde verbrennt der Dealer wieder eine Karte aus dem Stapel und legt anschließend die vierte Karte, auch Turn oder Fourth Street genannt, offen auf den Tisch. Es folgt die dritte Wettrunde, die genauso wie die zweite abläuft.

4. Wettrunde: River und Showdown
Nach der dritten Wettrunde verbrennt der Dealer noch einmal eine Karte aus dem Stapel und legt anschließend die fünfte und letzte Karte, auch River oder Fifth Street genannt, offen auf den Tisch. Jetzt kommt die vierte und letzte Wettrunde. Diese gleicht vom Ablauf her wieder der zweiten und dritten Wettrunde. Wenn sie vorbei ist, zeigen die Spieler ihre Karten, der so genannte Showdown. Derjenige, der zuletzt erhöht oder gewettet hat, muss als Erster seine Karten zeigen. Haben in der letzten Runde alle geschoben, zeigt derjenige seine Karten zuerst, der in der Runde als Erster dran war.
Hat ein Spieler gewettet, und alle anderen haben aufgegeben, so hat er den Pot gewonnen und muss seine Karten nicht zeigen. Dies kann auch schon in der ersten Wettrunde geschehen, so dass die Spieler überhaupt keine Gemeinschaftskarten zu Gesicht bekommen.

Es gewinnt der Spieler, der aus den sieben Karten, die ihm zur Verfügung stehen, also seinen zwei verdeckten Karten auf der Hand plus die fünf Gemeinschaftskarten, die beste Pokerhand kombiniert.

Texas Hold’em – 1. Wettrunde

Die erste Wettrunde beginnt mit dem Spieler links vom Big-Blind. Nur in der ersten Wettrunde werden der Small- und der Big-Blind übersprungen, denn sie mussten ihre Wetten ja schon gezwungenermaßen legen. Der Spieler nach dem Big-Blind ist under the gun, was so viel heißt wie »von der Waffe bedroht«, also im Zugzwang.

Im Poker hat man grundsätzlich die Auswahl zwischen drei möglichen Spielzügen:

• Aufgeben, auchfold oder passen genannt.
• Mitgehen, auch call genannt, oder schieben, auch checken genannt, wenn vorher nichts gewettet wurde.
• Wetten, auch bet, erhöhen oder raise genannt, wenn schon einmal gewettet wurde.

Eine typische erste Wettrunde in einem Texas Hold’ ern-Spiel ist zum Beispiel:

Die Blinds legen ihre gezwungenen Einsätze, zum Beispiel 1 €/2 €.
Spieler A, der under the gun ist, geht mit und legt 2 € hin. Spieler B erhöht um 2 € und legt somit insgesamt 4 € hin.
Spieler C gibt auf.
Spieler D geht mit und legt 4 €.
Spieler E geht mit und legt 4 €.

Der Small-Blind und der Big-Blind müssen zum Mitgehen nur noch die Differenz zwischen Blind und momentaner Wetthöhe legen. Die Wetthöhe beträgt 4 € nach der Wette von Spieler A. Der Small-Blind muss also 3 € legen und der Big-Blind 2 €. Beide können natürlich auch noch mal erhöhen.

Die erste Wettrunde ist vorbei.

Wenn in der ersten Runde nicht gewettet wurde und jeder nur den Big-Blind mitgeht oder aufgibt, ist die Wettrunde vorbei, wenn der Small-Blind angeglichen hat und der Big-Blind von seinem Recht, als Letzter zu erhöhen, keinen Gebrauch macht. Wenn in einem Turnier nur zwei Spieler am Tisch sitzen – ein so genanntes Heads-Up-Spiel, ist der Dealer der Small-Blind und der andere der Big-Blind. Der Dealer muss dann in der ersten Wettrunde als Erster handeln und entscheiden, ob er den Big-Blind mitgeht, aufgibt oder erhöht. Ab der zweiten Wettrunde ist dann der andere Spieler als Erster dran.

Texas Hold’em – Dealer, Hole-Cards und Blinds

Der Dealer mischt ein Kartenspiel mit 52 Karten ohne Joker. Das Spiel kann von 2 bis 11 Spielern gespielt werden.

Der Dealer ist normalerweise ein Spieler, der selbst am Spiel beteiligt ist. Die Rolle des Dealers wandert von Runde zu Runde im Uhrzeigersinn. Der Dealer ist immer derjenige, der links vom vorherigen Dealer sitzt. Im Casino und in Spielen, bei denen sich jemand bereit erklärt hat, die ständige Dealerrolle zu übernehmen – bei Turnieren meist ein früh ausgeschiedener Spieler -, verwendet man einen Dealer-button. Dies ist ein großer Chip, der immer beim jeweiligen Dealer liegt. Der Dealerbutton zeigt dem Dealer und den Spielern an, wer die gezwungenen Wetten, die Blinds, legen muss, wer am Zug ist, wer zuerst Karten bekommt usw. Der Dealer hat neben dem Kartengeben noch eine weitere Funktion: Er muss das Spiel vorantreiben und darauf achten, dass alles korrekt abläuft. Er ist verantwortlich für den geregelten Ablauf der Hand und entscheidet im Streitfall, wer recht hat. Er muss die Hand sozusagen moderieren.

Die zwei Spieler links vom Dealer setzen einen vorbestimmten Betrag als gezwungene Wette: zuerst der Small-Blind und dann der Big-Blind. Der Small-Blind beträgt zum Beispiel 1 € und der Big-Blind 2 €. Dies stellt sicher, dass Geld und damit Action ins Spiel kommt. Jeder Spieler erhält vom Dealer dann zwei verdeckte Karten, die so genannten Hole-Cards.

Die freie Wahl der Wetthöhe beim No-Limit

Die freie Wahl der Wetthöhe beim No-Limit ist wie ein Geschenk für jeden guten Spieler. Die Tatsache, dass er durch sein überlegenes Können die Situation besser einschätzen kann, und die freie Wahl der Wetthöhe erlauben es ihm, so zu wetten, dass seine Gegner am ehesten Fehler machen.

Im Poker dreht sich alles darum, auf der einen Seite selbst möglichst wenig Fehler zu begehen, während es auf der anderen Seite darauf ankommt, den Gegner möglichst viele Fehler machen zulassen. Manchmal ist es sogar sinnvoll, mit Absicht theoretische Fehler zu begehen, wenn man dadurch einen großen Fehler beim Gegner provoziert.

Der gute Spieler hat mit der freien Wahl der Wetthöhe beim No-Limit einen sehr genauen Justierhebel an der Hand, um Gegnern bestimmte Verhaltensweisen geradezu aufzuzwingen. Er kann sie durch niedrige Wetten dazu bringen mitzugehen, obwohl es wegen der unzureichenden Gewinnaussichten ein Fehler ist. Er kann Spieler mit der besseren Hand aus dem Pot drängen, indem er die Wetthöhe entsprechend hoch ansetzt. Er kann seinen Gegnern suggerieren, er wette mit einer guten Hand, um Geld in den Pot zu bringen, während er in Wirklichkeit eine schlechte Hand hat und will, dass er aufgibt. Wie Sie selbst zu einem guten Spieler werden, der die anderen durch sein Spiel wie Marionetten kontrolliert, lernen Sie in nachfolgende Artikkel.

Poker – Vorteile der Late-Position

In Late-Position hat man zwei entscheidende Vorteile:
•    Man kann sehen, was die anderen Spieler vor einem gemacht haben, und dank der von ihnen preisgegebenen Informationen bessere Entscheidungen treffen.
•    Die Gegner vor einem wissen nicht, was man selbst machen wird, wenn man an der Reihe ist. Wenn sie erhöhen, kann man noch einen Re-Raise machen. Wenn sie checken, kann man selbst entweder eine Free-Card bekommen, indem man checkt, oder man kann wetten.

Das ist ein absolut essentielles Konzept in jedem Pokerspiel. Bei mir war es so, dass ich im ersten halben Jahr, in dem ich spielte, das Konzept der Position nicht kannte. Dennoch verspürte ich immer ein starkes Unbehagen, wenn ich in früher Position saß. Als ich dann über das Konzept der Position in einem Buch las, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Deshalb fühlte ich mich oft unwohl und verlor Geld! Bitte schenken Sie sich dieses halbe Jahr mit dem komischen Gefühl im Bauch und wenig Erfolg und spielen Sie immer abhängig von Ihrer Position. Eine gute Position kann Wasser zu Wein verwandeln, also schlechte Karten in gute. Wie oft kommt es vor, dass der Button, nachdem vor ihm alle gecheckt haben, durch eine Erhöhung den Pot kassiert?

Poker Position – Wo sitze ich im Verhältnis zum Dealer?

Position ist ein sehr wichtiger Faktor beim Poker. Es ist wie bei Immobilien. Der Wert eines Gebäudes wird entscheidend durch seine Lage bestimmt. Genauso ist es mit den Karten im Poker: Ihr Wert wird entscheidend von der Position bestimmt.

Im No-Limit, wo die Entscheidungen, die Sie treffen, viel größere Auswirkungen auf die Menge Ihrer Chips haben, ist Position noch wichtiger als im Limit Poker. Wenn Sie im No-Limit einen Gegner mit Hilfe Ihrer Position austricksen, können Sie unter Umständen seinen ganzen Stack gewinnen, während Sie im Limit Poker höchstens ein paar Extrawetten von ihm kassieren können.

Absolute Position

Beim Poker bestimmt die Position zum Dealer, auch absolute Position genannt, unter anderem maßgeblich den Wert einer Hand. Je später ich in der Wettrunde handele, desto besser. Je mehr Spieler vor mir an der Reihe waren und je weniger nach mir dran sind, desto besser.
Beim Texas Hold’ em unterscheidet man zwischen den vier Positionstypen Blinds, Early-, Middle- und Late-Position. Die Position ist neben den Karten der wichtigste Faktor zur Bestimmung des Wertes der eigenen Hand. Die Blinds haben die schlechteste Position und die Late-Position, zu der auch der Dealer gehört, die beste.