Poker – Vorteile der Early-Position

Im ersten Moment klingt es vielleicht etwas komisch, aber auch die Early-Position bzw. die Blinds können Profit aus ihrer eigentlich schlechten Position schlagen. Bitte lassen Sie sich jetzt nicht verwirren. Grundsätzlich ist es so, dass eine hintere Position besser ist. Es gibt aber auch Ausnahme-fälle, in denen Sie Ihre schlechte Position für sich ausnutzen können:
• Die Early-Position kann manchmal eine perfekte Position für einen Bluff sein. Warum? Ganz einfach. Die anderen Spieler sehen zwar Ihre Position, aber nicht Ihre Karten. Die Gegner werden meist davon ausgehen, dass man schon eine starke Hand braucht, um in früher Position zu wetten bzw. hoch zu wetten. Vor allem, wenn Sie Pre-Flop Teils aufgeschnappt haben, die darauf hindeuten, dass die Spieler hinter Ihnen schwach sind, sollten Sie aus früher Position heraus attackieren. Auch auf dem Flop sollte man, nachdem man Pre-Flop entsprechende Signale vom Tisch bekommen hat, nicht zögern zu wetten. Aber Vorsicht! Grundsätzlich ist die Early-Position nicht der Ort für derartige Manöver.
• Die Early-Position gibt einem eher die Möglichkeit, einen Check-Raise zu machen, das heißt in einer Wettrunde zunächst zu checken, um dann nach einer Erhöhung des Gegners noch einmal zu erhöhen.
• Wenn man in früher Position wettet, dann kann man mit einer guten Hand oftmals drei Wetten in einer Wettrunde in den Pot bringen: Man wettet, ein anderer erhöht, und man erhöht noch einmal.
• Es gibt Pre-Flop-Situationen, in denen man die Gegner direln aus der Hand drängen will, ohne dass diese zuvor mitgehen und somit schon Geld in den Pot investiert haben. Das gilt vor allem für Hände, die momentan noch gut sind, aber nach dem Flop entscheidend an Wert verlieren, zum Beispiel mittlere Pocket-Pairs. Das kann man manchmal gut aus der rrühen Position heraus erreichen.
Wie gesagt sind diese Fälle atypische Situationen und ändern nichts an der Tatsache, dass eine Late-Position grundsätzlich immer besser ist. Poker ist nicht der Hockenheimring, wo der erste Formel-Eins-Wagen gewinnt. Beim Poker ist es besser, Letzter zu sein.

Poker – Die beste Sitzordnung

Am besten ist es, wenn in einer Runde die schlechten Spieler links und die guten Spieler rechts von Ihnen sitzen. Die unkreativen, berechenbaren und passiven Spieler sollten links von Ihnen sitzen und die unberechenbaren, aggressiven Spieler rechts von Ihnen. Sie wollen sehen, was die unberechenbaren Spieler vor Ihnen machen, um besser auf deren Aktionen reagieren zu können. Die berechenbaren Spieler, die nach Ihnen sitzen, geben Ihnen meist verlässlichere Informationen über die Stärke ihrer Hand. Es ist daher kein großer Nachteil, gegen diese Spieler out 01 position, also in schlechterer Position, zu sein.

Mit guten Spielern meine ich vor allem tight-aggressive und erfahrene loose-aggressive Spieler. Ein Albtraum. Diese Menschen verderben einem regelmäßig den Spaß, denn sie neigen dazu, unerwartet zu erhöhen, nachdem man an der Reihe war. Es ist also immer besser, an der Reihe zu sein, nachdem diese aggressiven Spieler gehandelt haben. Sollten Sie das Pech haben, einen oder mehrere Spieler dieser Art hinter sich zu haben, dann spielen Sie eher nur gute Hände. Spielen Sie diese aggressiv und ohne Anzeichen von Schwäche, um die aggressiven Spieler von vorneherein gar nicht erst auf die Idee zu bringen, voll einzusteigen. Dadurch, dass Sie nur gute Hände spielen, sind Sie außerdem gegen Re-Raises dieser Gegner gewappnet.

Die schlechten Spieler sind vor allem diejenigen, die bei fast jeder Hand mitspielen, aber dann einf.1ch zu passiv sind. Sie sind insbesondere für das No-Limit-Texas-Hold’em-Spiel nicht aggressiv genug und spielen zu viele schlechte Karten. Der tight-passive und der loose-passive Spieler lassen sich leicht die Pötte klauen, wenn sie links von einem sitzen. Zudem werden sie häufig Ihre Wetten und Erhöhungen mit zu schlechten Händen mitgehen und so ihr Geld an Sie verlieren.

Aggression und Gap-Konzept im No-Limit Texas Hold’em

Bitte machen Sie sich klar, dass Aggression im No-Limit Poker eine sehr große Rolle spielt. Aggressiv zu spielen bedeutet, dass man relativ oft wettet oder nach einer Wette des Gegners noch einmal erhöht. Es bedeutet auch, dass man hoch wettet und erhöht. Schon im Limit Poker ist meist derjenige im Vorteil, der den Pot als Erster aggressiv fÜr sich beansprucht. Er gibt den anderen Spielern zu verstehen, dass er sich stark genug fühlt, um die Hand zu gewinnen, sei es, weil er die bessere Hand hat oder weil er sich zutraut, den Pot auch mit einer schlechten Hand abzuräumen. Er agiert, während die anderen Spieler reagieren, und übernimmt somit die Kontrolle des Tisches.

 

Das Gap-Konzept
Hier spielt auch das sehr wichtige Gap-Konzept, das ursprünglich für Turniere formuliert wurde, eine Rolle. Das Gap-Konzept besagt, dass man generell eine bessere Hand braucht, um gegen jemanden zu spielen, der die Wettrunde eröffnet hat, als wenn man sie selbst eröffnet. Den Unterschied zwischen der Handstärke, die man zum Eröffnen benötigt, und der, die man zum Reagieren braucht, ist die Gap, zu Deutsch »Lücke«.
Vereinfacht gesagt: Man braucht in der Regel eine bessere Hand zum Mitgehen als zum Wetten. Das kommt daher, weil beim Wetten die Möglichkeit besteht, dass der andere aufgibt und es so auf die eigene Handstärke nicht mehr ankommt. Beim Mitgehen spielt man seine Hand auf jeden Fall weiter, und deshalb muss die Hand besser sein.
• Je tighter der Wettende spielt, desto größer die Gap und desto besser muss die Hand sein, mit der man gegen ihn spielt .
• Umgekehrt ist die Gap umso kleiner, je looser der Gegner ist, der eröffnet hat. Schließlich weiß ich dann, dass ich möglicherweise keine besonders gute Hand gegen mich habe.

Deshalb hat im Poker derjenige, der als Erster Aggression zeigt und wettet, oft einen Vorteil. Im No-Limit Texas Hold’em ist das Konzept der Aggression aus folgenden Gründen noch wichtiger als im Limit oder Pot-Limit Poker.
• Man kann im No-Limit höher wetten als beim Pot-Limit oder Limit. Insofern kann man durch hohe Wetten oder Erhöhungen Gegner besser aus der Hand drängen.
• Im No-Limit regiert häufig die Angst am Tisch. Schließlich kann man in jeder Hand all seine Chips verlieren. Die Spieler werden es sich daher oft zweimal überlegen, ob sie mitgehen, und so in späteren Wettrunden viel riskieren.
• Wenn man im No-Limit ein aggressives Image aufgebaut hat, funktioniert das Konzept der Aggression noch besser. Nur wenige Spieler werden sich trauen, gegen Sie zu spielen, wenn sie wissen, dass sie jederzeit damit rechnen können, All-In gesetzt zu werden.

Sie sehen also, dass es im No-Limit Texas Hold’em oft sehr wichtig ist, die Initiative zu ergreifen und zu wetten oder zu erhöhen. Der Effekt ist viel größer als beim Limit, da Sie wegen der festgelegten Wetthöhe beim Limit keine großen Wetten machen können und es so für Ihre Gegner in der Regel billig ist, auf Ihre Aggression zu reagieren. Natürlich ist es auch im No-Limit ein Fehler, mit jeder Hand zu wetten. Ein wenig Rückendeckung müssen Sie schon haben. Das gilt natürlich umso mehr, wenn Sie mit guten Spielern am Tisch sitzen, die ebenfalls aggressiv spielen. 

Poker – Relative Position

Als relative Position bezeichnet man die Position, die man im Vergleich zum Wettenden hat. Im Gegensatz zur absoluten Position, die sich, wie eben besprochen, aus der Position zum Dealer ergibt, kann sich die relative Position im Laufe einer Runde ändern.

Je weniger Spieler hinter einem noch handeln, desto besser, weil man dadurch eher die Möglichkeit hat, die Wettrunde abzuschließen. Man muss sich nicht fragen, ob hinter einem nicht vielleicht noch unangenehme Erhöhungen kommen und man so in die Zange genommen wird. Am besten ist es natürlich, direkt vor dem Wettenden zu sitzen.

Wenn ich selbst die Möglichkeit habe, die Wettrunde als Letzter vor dem ursprünglich Wettenden abzuschließen oder sie durch eine Erhöhung nochmals zu eröffnen, ist das wesentlich besser, da man so in dieser Wettrunde das letzte Wort hat. Das gilt vor allem, wenn die absolute Position schlecht ist, zum Beispiel in der Blind oder in Early-Position.

Warum Texas Held’em?

In diesem Website wird fast ausschließlich von Texas Hold’em die Rede sein, weil dies die populärste Form des Pokers ist. Wenn Sie in eine Pokerrunde kommen und Sie wissen vorher nicht, was gespielt wird, so ist es meistens Texas Hold’em, sei es als Turnier oder als Cash-Game, Limit oder No-Limit.

Die Regeln der wichtigsten anderen Pokervarianten werden jedoch beschrieben. Ich habe diejenigen ausgewählt, die meiner Meinung nach am meisten Spaß machen, nämlich Seven-Card-Stud, Omaha High/Low, Draw-Poker und Razz. Über jede dieser Varianten könnte man ein eigenes Buch schreiben. Texas Hold’em Poker ist von den Regeln her sehr leicht zu lernen. Daher werden Sie auch bei dieser Variante die meisten unerfahrenen Spieler antreffen, was natürlich für Sie von Vorteil ist. Ein bekanntes Poker-Sprichwort besagt: »Man braucht nur eine Minute, um Texas Hold’em zu lernen, und ein ganzes Leben, um es zu meistern.« Zudem wird im Fernsehen fast ausschließlich Texas Hold’em Poker übertragen.

Texas Hold’ em ist meiner Ansicht nach auch die aufregendste Form des Pokers. In keiner anderen Variante bekommt man so viel Action geboten. Jede Hand ist anders, und es gibt unendlich viele Möglichkeiren, zu gewinnen oder zu verlieren.

Verfügbare Informationen beim Texas Hold’ em Poker

No-Limit Texas Hold’em ist fÜr gute Spieler unter anderem deshalb so profitabel, weil sie durch die Hold’em-Variante genau die richtige Menge an Information bekommen und gleichzeitig durch die freie Wahl der Wetthöhe den Gegner die meisten Fehler machen lassen können.
Man kann die verschiedenen bekannten Pokervarianten nach der Menge an Informationen kategorisieren, die einem Spieler zur VerfÜgung stehen. Am wenigsten Informationen hat der Spieler beim Draw-Poker. Hier sieht er nur, wie viele Karten die anderen Spieler austauschen, und auf dieser Grundlage muss er seine Entscheidungen treffen. Am meisten Informationen hat er beim Five-Card-Stud. Er sieht die vier offenen Karten des Gegners und muss sich nur fragen, welche Karte verdeckt ist. Während man beim Draw-Poker eigentlich viel zu wenig Information hat, um vernünftige strategische Entscheidungen treffen zu können, hat man beim Five-Card-Stud fast schon zu viel, so dass es relativ eindeutige Entscheidungen gibt, zum Beispiel, dass man in bestimmten Situationen aufgibt, wenn man die offenen Karten des anderen nicht schlagen kann.

Texas Hold’em liegt genau zwischen diesen bei den Extremen. Hier kennt man das Board und muss sich dazu Gedanken über die zwei Hole-Cards des Gegners machen. Durch das Board, welches für alle Spieler gilt, kann man also oft komplexe strategische Überlegungen anstellen, während man dank der jeweils zwei unbekannten Karten gleichzeitig sehr subtile Täuschungsmanöver ausführen kann. Diese Balance zwischen verfügbarer und nicht verfügbarer Information macht den eigentlichen Reiz von Texas Hold’em aus.

No-Limit Texas Hold’em Was macht das Spiel aus?

Es sind schon viele Versuche unternommen worden, das Spiel der Spiele zu beschreiben. Um ein guter No-Limit-Texas Hold’em-Spieler zu sein, braucht man fundamentale Eigenschaften: Disziplin; das Talent, die Karten und die Gegner zu lesen; die Fähigkeit, Fehler bei anderen zu provozieren und selbst Fehler zu vermeiden; und noch viel viel mehr. Vor allem braucht man Mut. Man muss bereit sein, alles, was man hat, zu riskieren, um zu gewinnen. Das ist der Grund, warum Doyle Brunson No-Limit Hold’em »The Cadillac of Poker« nennt. Besser kann man es nicht formulieren.

Andere gehen sogar so weit zu sagen, dass No-Limit Texas Hold’em Überhaupt kein Kartenspiel im eigentlichen Sinn sei, wie zum Beispiel Skat oder Gin Rummy. Es sei vielmehr ein Wettspiel, ähnlich wie »Wetten, dass … ?«, bei dem man auf bestimmte Situationen wettet oder eben nicht. Die Karten seien nur dafÜr da, diese Situationen zu bilden.

Für mich ist ein No-Limit-Texas-Hold’em-Spiel im Grunde eine einzige Extremsituation. Man kann praktisch in jeder Hand all seine Chips verlieren. Ein unbedacht geäußertes All-In oder ein zu schnell dahingesagtes Call an der falschen Stelle kann extrem teuer werden und schlimmstenfalls das Ende des Abends bedeuten. Beim No-Limit gibt es kein Netz und keinen doppelten Boden. Während ich beim Limit-Poker stets als Auffangnetz die festgelegten Wetthöhen habe, die mich vor großen Verlusten schützen, kann im No-Limit jede Hand den Sturz ins Bodenlose bedeuten. Das heißt aber auf der anderen Seite auch, dass man mit einer Hand viel mehr gewinnen kann als beim Limit-Poker. Und da muss ich persönlich ganz klar sagen, dass ich gern den potentiell höheren Verlust in Kauf nehme. Es gibt, vereinfacht gesagt, einfach mehr Action. Limit-Poker schÜtzt nämlich auch vor spektakulären Gewinnen.

Daraus folgt, dass man beim No-Limit Poker sehr darauf aufpassen muss, wie viele Chips man selbst lind wie viele Chips der Gegner hat. Man darf nicht vergessen, dass man in einer Hand unter Umständen alle Chips des Gegners gewinnen kann, wenn man mehr Chips als er hat. Umgekehrt kann der Gegner einen auch in einer Hand völlig ausnehmen, wenn er mehr Chips hat. Im letzteren Fall sollte man eher vorsichtig sein, während man bei der ersten Alternative die Chance nutzen sollte, sich den kompletten Stack des Gegners einzuverleiben.

Vom eigenen Limit

Auf sein Geld aufzupassen ist einer der kritischsten Aspekte beim Zocken (Glücksspiel). Hier kommen ein paar hilfreiche Tipps:
•    Vorher einen bestimmten realistischen Betrag (Bankroll) festlegen, den man verwetten will.
•    Vor dem Betreten des Kasinos sich ein Bild davon machen, was man gerne in jeder Spielzeit gewinnen möchte.
•    Vorher den Bankroll-Betrag in Spieleinheiten oder Tage einteilen und sich gegenüber sehr streng sein: Wenn man den Betrag verliert, wird nicht mehr ausgegeben.  Wenn man gewinnt, wird nicht weitergespielt.
•    Tisch-Limits beachten. Man sollte mindestens das Zwanzigfache des Einsatzes haben, bevor man beginnt zu spielen (Beispiel: Höchsteinsatz am Tisch = 5 Units; der eigene Bankroll = mindestens 100 Units).
•    Nicht von seiner Wettstrategie abweichen. Wenn man eine Pechsträhne hat: laufen lassen und nie in die Versuchung kommen, sie mit höheren Wetten zu verfolgen .
•    Nie wetten, wenn man müde oder deprimiert ist oder unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht.
•    Vorher geplante Pausen einhalten, Abstand von der Aktion bekommen und erkennen, wann es Zeit ist aufzuhören.

Kasino Chips

In allen Kasinos wird mit farbigen Chips (Jetons) gespielt; jede Farbe steht für einen bestimmten Geldwert. Jedes Kasino hat seine eigenen Chips, sodass man nicht mit denselben Chips in einem anderen Kasino spielen kann. Den Dealern ist es nicht gestattet, Geld aus den Händen der Spieler entgegenzunehmen. Deshalb wird das Geld auf den Tisch gelegt (wobei man Wettplätze vermeiden sollte) und um Wechsel gebeten. Der Dealer stellt den korrekten Betrag in Chips auf den Tisch, den der Spieler dann aufnimmt. Bei allen Spielen werden die gleichen farbigen Chips verwendet. Eine Ausnahme gibt es: An den Roulette-Tischen werden in Amerika ganz eigene Chips benutzt (s. S. 31). Das Zurückwechseln der Chips in Geld geht allerdings nur an bestimmten Schaltern oder im "Cash Cage" (Bargeld-Käfig). Zum Verständnis: Wenn in diesem Buch in Bezug aufWetteinsätze oder Tisch-Limits von Einheiten (Units) die Rede ist, ist in der Regel eine Einheit gleichwertig mit einem Dollar, Euro, Pfund oder der entsprechenden Landeswährung.

Kasino Strategien und Einsätze

Strategien und Einsätze
Beim Glücksspiel kommt es nicht nur darauf an, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Wette zu setzen, sondern auch, den Gegner mit psychologischen Tricks zu bluffen und zum Aufgeben zu zwingen. Wie man den Vorteil des Hauses senken kann, ist dabei nur die Hälfte des Vergnügens. Wer das Kasino mit mehr Geld verlassen will als beim Eintritt, sollte schon einige Wettstrategien befolgen und mit dem zur Verfügung stehenden Geld richtig haushalten.


Wett-Systeme

Weltweit benutzen Spieler zwei Arten von Wetten: die negativ wachsende Wette, bei der man bei einem Verlust mehr wettet, und die positiv wachsende Wette, bei der man mehr setzt, wenn man gewinnt.


Das Martingale-System
gehört zu den NegativProgression-Systemen, bei dem der Spieler seinen Einsatz jedes Mal, wenn er verliert, verdoppelt. Es wird besonders beim Bakkarat eingesetzt, wenn der Spieler davon ausgeht, dass er bald wieder ein Gewinnerblatt ausgeteilt bekommt. So funktioniert es: Hat man eine Einheit gesetzt und verloren, dann verdoppelt man beim nächsten Spiel den Einsatz auf zwei Einheiten. Verliert man wieder, verdoppelt man auf vier, dann auf acht usw. Gewinnt man, dann gewinnt man alles, was man vorher verloren hat, zurück, weil der Gewinn 50: 50 ausgezahlt wird plus dem Profit aus der Anfangswette, in diesem Fall eine Einheit. Es gibt trotzdem eine Situation, wo man sich aus dem artingale-System zurückziehen sollte: Es ist nur dann absolut unfehlbar, wenn es an dem Tisch, an dem man spielt, keine Höchstgrenzen gibt. Das D’Alembert-System ähnelt dem Martingale-System: Die Wette wird um eine Einheit (Unit) erhöht, wenn man verliert, und um eine Einheit reduziert, wenn man gewinnt. Wer abenteuerlustiger ist, variiert die Reihenfolge, setzt je nach Gewinn oder Verlust höhere oder niedrigere Einsätze.


Das Paroli-System:
Dieses positiv anwachsende Wettsystem ist das genaue Gegenteil des Martingale-Systems: Der Einsatz wird verdoppelt, wenn man gewinnt. Das ist besonders bei einer Glückssträhne wichtig. Beispiel: Beim Craps hat ein Shooter einen "heißen Würfel" (hot dice) und scheint nie zu verlieren. Um dann aber heftige Verluste zu verkraften, richtet man sich nach seinem System und setzt kontinuierlich höhere Wetten. Ist das gesetzte Ziel erreicht, baut man die Wetteinsätze auf die ursprüngliche Größe ab. Beispiel: Wetteinsatz; dann bei Gewinn dreimal in Folge verdoppeln; dann den Einsatz auf Anfangseinsatz reduzieren; dann wieder von vorne anfangen.

Tisch-Limits
An jedem Tisch des Kasinos gibt es Tisch-Limits, also einen Mindest- und einen Höchsteinsatz. Wer den Mindesteinsatz nicht setzt, kann nicht mitspielen, auf der anderen Seite darf man den Höchsteinsatz auch nicht überschreiten. Die Tisch-Limits liegen an jedem Spieltisch aus. Oft sind sie in der gleichen Farbe wie der Mindesteinsatz, der an dem Tisch erwartet wird. Üblich ist auch, dass an den Tischen unterschiedliche Limits gelten. Je voller die Tische, desto niedriger ist in der Regel das Tisch-Limit (z. B. ein 1- bis 5-Unit-Minimum). Die Tische mit unerschwinglich hohen Einsätzen befinden sich meistens in den Privaträumen des Kasinos.