Poker – Aufgeben, limpen, wetten oder erhöhen?

Wann soll man vor dem Flop was machen? Wozu dient der jeweilige Spielzug im Pre-Flop-Spiel?

Aufgeben
Aufgeben sollte man in der Regel, wenn man schlechte Startkarten hat und es zu teuer ist, sich den Flop noch anzuschauen. Wenn vor einem gewettet oder erhöht wurde, sollte man mit mittelguten und schlechten Startkarten aufgeben. Mittelgute und schlechte Startkarten sind Startkarten ab der 6. Gruppe abwärts und solche, die gar nicht in der Starthandtabelle aufgelistet sind. Das Gleiche gilt, wenn die Blinds relativ hoch sind. Wenn ich J6s habe und Pre-Flop vor mir erhöht wurde, ist das ein klarer Fold. Auch in einer schlechten Position sollten Sie mit mittelguten Karten eher aufgeben.

Limpen – die Big-Blind mitgehen
Limpen, also nur die Big-Blind mitgehen, sollte man in der Regel, wenn man ein mittelgutes bis schlechtes Blatt hat und es unwahrscheinlich ist, dass hinter Ihnen noch gewettet wird. Gute No-Limit-Spieler neigen zum Limpen, da sie hoffen, auf dem Flop eine gute Hand zu machen, mit der sie dann beim No-Limit sehr viel Geld gewinnen können. Vor allem mit Suited-Connectors oder kleinen bis mittleren Paaren, deren eigentlicher Wert sich erst auf dem Flop zeigt, sollte man versuchen, durch Limpen billig den Flop zu sehen. Das gilt natürlich vor allem, wenn man eher spielschwache bzw. passive Gegner hinter sich sitzen hat, die kaum erhöhen und wetten. Wenn ich zum Beispiel QTs in Middle-Position habe, die Blinds niedrig sind und hinter mir passive Gegner sitzen, sollte ich in der Regellimpen.

Die Big-Blind erhöhen
Man sollte die Big-Blind erhöhen, wenn man ein gutes Blatt hat und es gegen andere Spieler verteidigen will. So bringt man zusätzlich Geld in den Pot, den man mit seiner guten Hand gewinnen will. Darüber hinaus treibt man mit dieser Erhöhung die Spieler mit mittelguten und schlechten Blättern, die sich ansonsten durch den Flop noch entscheidend verbessern könnten, aus dem Spiel.

Grundsätzlich sollte man im Poker mit einer guten Hand die Big-Blind erhöhen oder wetten. Eine andere Entscheidung erfordert schon triftige Gründe. Wenn ich also zum Beispiel AQs habe, sollte ich in der Regel aus jeder Position die BigBlind erhöhen. Man kann durch eine Wette oder Erhöhung natürlich auch versuchen, ohne eine gute Hand den Pot durch einen Bluff zu stehlen.

Noch mal erhöhen
Erhöhen, also ein Re-Raise, nachdem ein Spieler bereits die Big-Blind erhöht hat, ist angesagt, wenn man ein gutes bis sehr gutes Blatt hat und noch mehr Geld in den Pot bringen möchte. In der Regel möchte man auch Spieler aus dem Pot vertreiben, um seine Hand zu verteidigen. qft will man durch eine Erhöhung auch den Wettenden isolieren, indem man alle anderen Spieler zum Aufgeben bringt. Vor allem, wenn man dem Wettenden seine gute Hand nicht glaubt, ist eine signifikante Erhöhung oft das Mittel der Wahl, um ihn zum Aufgeben zu bringen. Passen Sie aber auf, dass Sie nicht schon PreFlop zu viel Geld in Ihre Hand investieren. Wie gesagt, der eigentliche Wert der Hand zeigt sich erst auf dem Flop. Eine typische Situation zum Erhöhen wäre zum Beispiel KK in Late-Position, wenn ein Spieler vor einem bereits die BigBlind erhöht hat.

Mitgehen
In der ersten Wettrunde sollte man eine Wette oder Erhöhung mitgehen, wenn man denkt, man habe mit seinen Karten gute Chancen, den Pot noch zu gewinnen. Man will möglichst billig Gemeinschaftskarten sehen, um seine Hand zu verbessern. Bedenken Sie, dass Sie zum Mitgehen in der Regel eine bessere Hand benötigen als zum Wetten oder Erhöhen. Wenn ich zum Beispiel AK in Late-Position habe und vor mir ein Spieler erhöht hat, dann sollte ich in den meisten Fällen nur mitgehen, weil die Gefahr besteht, dass der andere ein hohes Paar hat.