Poker – Wie spielt man vor dem Flop?

dieser Gesamtbetrachtung aber zu dem Ergebnis kommen, dass Sie keine großen Chancen haben, den Pot zu gewinnen, sei es durch bluffen oder regulär, sollten Sie aussteigen.

Wer seine Hände nur nach Schema F spielt, hat keine Chance. Man muss sein Spiel ab und zu variieren, um es für die Gegner undurchschaubar zu halten. Ich sollte also zum Beispiel nicht ständig nur mit AA oder KK in schlechter Position erhöhen, weil meine Gegner irgendwann wissen, was ich habe, wenn ich dies tue. Besser ist es, zum Beispiel mit AA nur in drei von vier Fällen zu erhöhen, um auf Dauer schwerer lesbar zu sein.

Man sollte auf jeden Fall wissen, wie das Spiel nach Lehrbuch in der jeweiligen Situation aussieht. Erstens hat man dann schon mal eine Basis für die jeweiligen Entscheidungen und macht so keine eklatanten Fehler. Zweitens kann man dadurch das Pre-Flop-Spiel seiner Gegner besser durchschauen. Man kann so auch in späteren Wettrunden leichter erahnen, was die Gegner auf der Hand haben. Im Folgenden sind einige Leitlinien für typische Starthände dargestellt.


Hohe Paare AA,KK, QQ, JJ

Hohe Paare sind immer eine sehr gute Starthand und sollten grundsätzlich schon vor dem Flop erhöht werden, um sie aggressiv zu verteidigen. AA und KK können aus jeder Position vor dem Flop erhöht werden.
Die Chance, ein Set zu Hoppen, liegt bei 12%. Aber auch wenn man kein Set floppt, hat man mit seinem Overpair meisr gure Gewinnchancen, wenn der Flop niedrige Karten zeigt und auch ansonsten ungeflihrlich ist.
Beachren Sie, dass das Gefälle zwischen AA und JJ sehr groß ist.

Mittlere Paare TT,99, 88
Diese Paare sind durchaus noch als Made-Hands zu qualifizieren und sollten in gurer Position ruhig gespielt werden.
Vorsicht ist aber auf dem Flop geboten, wenn Overcards, also höhere Karten, auftauchen.
Mit wenigen Spielern und in Heads-Up-Situationen steigt der Wert dieser Hände beträchtlich.

Niedrige Paare 77,66, 55,44, 33,22
Gerade bei vielen Spielern sind diese Hände keine MadeHands mehr, sondern Drawing-Hands. Man sollte versuchen, möglichst billig den Flop zu sehen, und hoffen, ein Set zu treffeIl. Die Chance liegt bei 12%.
Ein Set gibt gerade im No-Limit hohe Implied-Pot-Odds. Bei wenigen Spielern, das beißt zwei bis vier, haben diese Hände relativ gute Gewinnchancen, und man sollte vor allem im Heads-Up vor dem Flop wetten oder erhöhen. Bei einem All-In haben kleine Paare gegen Overcards eine
Gewinnchance von knapp über 50%. Zwischen 77 und 22 gibt es ein starkes Gefälle. Startkarten, die schlechter als 55 sind, sollten nur in Ausnahmefällen gespielt werden.

High-Cards AK, AQs, KQ, QJs etc.
Zwei hohe Karten sind abhängig von ihrem Rang durch-aus spielbar. Während AR eine sehr gute Hand ist, sollten Sie Karten wie QT oderJTs im Normalfall aufgeben, wenn vor Ihnen signifikant erhöht wurde. Beachten Sie auch, dass man vor allem bei vielen Spielern darauf angewiesen ist, sich durch das Board zu verbessern. Man sollte vor dem Flop nicht zu viel Geld investieren und in der Regel aufgeben, wenn der Flop nicht trifft.
Wenn die Karten gleichfarbig sind, zum Beispiel KQs, sind sie mehr wert und sollten eher gespielt werden. Überschätzen Sie aber nicht die endgÜltige Flush-Wahr-scheinlichkeit. Sie liegt bei nur 5,8 %.

Hoch-Tief A2s, A6, K3, K2s
Bei vielen Spielern sollten diese Hände mit Vorsicht gespielt werden. Wenn man ein Paar trifft, verliert man hier oft mit dem niedrigeren Kicker. Bei weniger Spielern steigen vor allem Asse im Wert, weil die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass ein anderer Spieler auch eine hohe Karte hat. Im Heads-Up ist ein König oder ein Ass oft scbon eine Gewinnerhand. Diese Karten steigen bei vielen Spielern im Wert, wenn sie gleichfarbig sind, zum Beispiel A2s, ASs. Sie haben Nut-Flush-Potential und geben hohe Implied-Pot-Odds.

Suited-Connectors 89s, 78s, 56s
Diese Hände sind bei vielen Spielern am Tisch als so genannte Multiway-Hände sehr profitabel und sollten in gÜnstiger Position gespielt werden. Sie haben Straßen- und Flush-Potential und geben somit sehr gute Implied-Pot-Odds. Man sollte versuchen, billig den Flop zu sehen. Wenn es vor dem Flop zu teuer wird, sollte man sich von solchen Händen trennen. So gut sind die Straßen- und Flush-Chancen dann doch nicht. Sie liegen unter 10 %.
Bei wenigen Spielern sollten diese Hände in der Regel nicht gespielt werden.